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Green HRM Report 2025: Nachhaltigkeit im Personalwesen – Status Quo und Chancen

  • Autorenbild: Sarah Rietze
    Sarah Rietze
  • 10. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Der Green HRM Report 2025 verdeutlicht, dass ökologische Nachhaltigkeit in vielen Unternehmen mittlerweile ein zentrales Thema darstellt. Allerdings spielt sie im Personalbereich noch (zu) oft eine untergeordnete Rolle. Die Studie, an der 206 Fach- und Führungskräfte aus dem Personalwesen teilgenommen haben, gibt wertvolle Einblicke in den aktuellen Stand der Integration ökologischer Nachhaltigkeit in die Personalarbeit und zeigt Chancen auf, wie dieses Thema weiter ausgebaut werden kann.



Zentrale Ergebnisse des Reports


Trotz des gestiegenen Interesses an ökologischer Nachhaltigkeit, ist der Weg zur vollständigen Integration in den HR-Bereich noch lang. So halten 52% der HR-Verantwortlichen ökologische Nachhaltigkeit für wichtig, aber nur 18% sehen sie als festen Bestandteil ihrer eigenen Arbeit. Ein weiteres zentrales Ergebnis des Reports ist die geringe Zusammenarbeit zwischen den HR- und Nachhaltigkeitsabteilungen: In zwei Dritteln der Unternehmen fehlt eine enge Abstimmung, was die Entwicklung ganzheitlicher Strategien erschwert.


Zudem zeigen 60% der HR-Verantwortlichen, dass sie sich nicht ausreichend in Nachhaltigkeitsthemen geschult fühlen, was die Integration von Umweltaspekten in die Personalarbeit erschwert. Dadurch bleibt die Verankerung nachhaltiger Praktiken in zentrale HR-Prozesse oft auf der Strecke.



Wo Unternehmen bereits aktiv sind


In einigen Bereichen im Green HR Lifecycle sind Unternehmen bereits aktiv. Besonders verbreitet sind Praktiken im Bereich der Gestaltung von Arbeit und Arbeitsplätzen, wie etwa das Schaffen von Recycling-Stationen und umweltfreundliche Reiserichtlinien. Zudem nutzen rund 40% der Unternehmen Grünes Employer Branding, indem sie sich als umweltbewusste Arbeitgeber positionieren. Etwa 25% der Unternehmen integrieren Nachhaltigkeitsthemen bereits in ihre Onboarding- und Weiterbildungsprogramme.

Einige Unternehmen haben Umweltziele in ihr Zielmanagement integriert und fördern Nachhaltigkeitsinitiativen und -projekte für ihre Mitarbeitenden. Diese Initiativen tragen dazu bei, das Bewusstsein für ökologische Verantwortung zu schärfen und umweltfreundliches Verhalten zu fördern.



Wo noch Potenzial besteht


Es gibt jedoch noch erhebliche Potenziale, um ökologische Nachhaltigkeit weiter zu verankern. Besonders in den Bereichen Personalauswahl und Talentmanagement werden Umweltkompetenzen und -einstellungen noch selten berücksichtigt. Auch mit Blick auf die Leistungsbeurteilung spielen Umweltaspekte nur in wenigen Unternehmen eine Rolle. Umweltfreundliches Verhalten wird in den meisten Unternehmen weder finanziell belohnt noch öffentlich anerkannt – ein Bereich, in dem Handlungsbedarf besteht.



Handlungsempfehlungen für eine ökologisch nachhaltige HR-Strategie


Um die Chancen von Green HRM voll auszuschöpfen, empfiehlt der Green HRM Report u.a. folgende Handlungsschritte:


  1. Wissen aufbauen und Weiterbildung stärken: Gezielte Schulungsprogramme für HR-Verantwortliche und der Aufbau umweltbezogener Fähigkeiten in der gesamten Organisation sind entscheidend für eine erfolgreiche Integration von Nachhaltigkeitsthemen.

  2. Zusammenarbeit zwischen HR und Nachhaltigkeit fördern: Die Bildung interdisziplinärer Teams und die Verankerung von Nachhaltigkeitszielen in der HR-Strategie sind notwendig, um eine ganzheitliche und koordinierte Vorgehensweise zu gewährleisten.

  3. Nachhaltigkeit in den HR-Lifecycle integrieren: Es gilt, umweltbezogene Kompetenzen in der Personalauswahl und Leistungsbeurteilung zu berücksichtigen, grünes Employer Branding zu stärken und nachhaltige Arbeitsprozesse zu gestalten.

  4. Mitarbeitende als Schlüsselakteure einbinden: Unternehmen sollten Verantwortungsbereiche schaffen, die Partizipation fördern, Belohnungssysteme etablieren und kontinuierlich über Nachhaltigkeit kommunizieren, um Mitarbeitende aktiv in die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen einzubeziehen.



Green HRM als Chance für Unternehmen


Die Integration von Green HRM bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen. Sie trägt nicht nur zur Motivation der Mitarbeitenden bei, umweltfreundlicher zu handeln, sondern kann auch die ökologische und finanzielle Leistung der Organisation verbessern. Darüber hinaus steigert eine nachhaltige Personalpolitik das Wohlbefinden und Engagement der Belegschaft und erhöht die Arbeitgeberattraktivität.




Quelle:


Rietze, S., Zacher, H., Friedrichs, A., & Stöhr, M. (2025). Green HRM Report 2025: Studie zu Personalpraktiken für ökologische Nachhaltigkeit [Bericht]. https://www.kollektiv-regenerative.com/greenhrmreport2025


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